7 Türme - was wirklich geschah...

21.03.2013 20:17

Also, gleich vorweg:

Früher dachte ich, hier ginge es um die Kür der Besten, doch ich täuschte mich. Weder geht es bei dieser Veranstaltung um eine Bewertung des vielfältigen Angebots noch darum Betriebe vorzustellen, oder auf das Thema "Genuss unter regionalen Gesichtspunkten" einzugehen.

Bei dieser Veranstaltung geht es sehr viel um die Selbstbeweihräucherung des Veranstalters der sich - wie ich "am eigenen Leib" feststellen durfte nicht im Geringsten für seine niederen Mitglieder (mein Beitrag pro Jahr: 250 €) einsetzt. Als ich mit meinem Betrieb wegen der Kündigung meiner Räume im letzten Jahr in verschiedener Form um Hilfe bat, ließ man mich sowas von im Regen stehen - ich war überrascht wie wenig Leistung man dort für sein ordentlich gezahltes Geld bekommt.

Die Veranstaltung in der MUK war jedenfalls eine Mischung aus Wahlkampf (die Vertreterin der CDU, die ganz uneigennützuig der Einladung gefolgt war schimpfte zum allgemeinen Wohlgefallen politisch korrekt auf die Bettensteuer und rannte damit - wen wundert´s? - die zuvor weit geöffneten Türen der DeHoGa ein - die "böse" SPD war gar nicht erst erschienen und so - nach Meinung der Veranstalter - offensichtlich nicht am gastronomischen Wohl und Wehe interessiert...lustig...)

Gerhardt Schröder, Heinz Erhardt, Heinz Rühmann und Heidi Kabel versammelten sich in Form eines Alleinunterhalters auf der Bühne und kommunizierten gnadenlos ermüdend um die Wette. Seufz.

Viel individueller hervorzuheben wäre meiner Meinung nach die unglaubliche Vorbereitungsarbeit der gastronomischen Betriebe, die zum Teil hervorragende Geschmackserlebnisse geboten haben und die vielen fleißigen Auszubildenden, die beflissentlich bis in die Nacht servierten, abräumten, nachschenkten und so wunderbar freundlich waren, dass ich einige sofort engagiert hätte. Dank an Euch!

Trotz allen Befremdlichkeiten habe ich diesen Abend genossen - nicht nur kulinarisch. Wieder einmal habe ich einen Einblick bekommen, wo wir als Betrieb kulinatrisch stehen bzw. noch hin möchten - dass es gerade im Gastrobereich leider immer darum geht, Ellenbogen einzusetzen und eine Neigung zur Klügellbildung mitbringen muss und dass man mittels viel Rauch wenig Leistung so weit aufblasen kann dass das Ganze zu einer Veranstaltung wird, die die Gastronomen vielleicht lieber allein auf die Beine stellen sollten. Denn nur dann bekommt Ehre, wem Ehre gebührt...